Bauchspiegelung (Laparoskopie)

In der Gynäkologie wurde schon vor Jahrzehnten die sogenannte «Knopfloch-Chirurgie», die Laparoskopie eingeführt. Im Unterschied zur klassischen Operation über einen Bauchschnitt wird die Operation über kleine Löcher im Bauch durchgeführt. Die Laparoskopie gehört demnach zur sogenannten minimal invasiven Operationstechnik. Wurde früher direkt über eine Optik in den Bauchraum geschaut (Laparoskopie bedeutet «in den Bauch schauen»), so wird dies heute über eine Kamera an der Optik durchgeführt, welche das Bild auf einen Monitor sendet. Diese verfeinerte Methode der Bauchspiegelung war wie ein Quantensprung in der Geschichte der Laparoskopie. Erst so wurde es möglich, dass kompliziertere Operationen über die Bauchspiegelung durchgeführt werden können. Eine weitere Entwicklung war dann die Laparoskopie mittels Roboter, bei der der Operateur an einer Konsole, weg vom Patienten sitzt und die Instrumente in Echtzeit und in 3D über 2 Joysticks geführt werden.

Vor allem bei sehr komplexen Eingriffen, bei denen eine hohe Präzision vorausgesetzt wird (zum Beispiel zur Schonung von Nerven), wird der Roboter eingesetzt. Die Roboter selber sind sehr kostenintensiv und der Aufwand zur Bereitstellung und Handhabung vor und während der Operation sind ebenfalls sehr hoch. Bei Routine-Operationen wie zum Beispiel der Gebärmutterentfernung konnte bis jetzt keinen Vorteil der 3D-Technik gegenüber der konventionellen Laparoskopie gezeigt werden.

Indikationen (Gründe) zur Bauchspiegelung

Für die Durchführung einer Laparoskopie gibt es in der Gynäkologie verschiedene Indikationen. Zum einen ist die Laparoskopie die sicherste Methode zur Befunderhebung im Bauch. Gerade die Endometriose ist ein Paradebeispiel für die Durchführung einer Bauchspiegelung. Viele Formen und Lokalisationen der Endometriose sind nur über eine Laparoskopie zu diagnostizieren. Folgende diagnostische Indikationen können eine Laparoskopie notwendig machen:

  • Abklärung von Eierstocktumoren und Cysten
  • Abklärung bei Kinderwunsch
  • Abklärung der Durchgängigkeit der Eileiter
  • Abklärung von rezidivierenden Bauchschmerzen, insbesondere
  • Verwachsungen von Darm, Eierstöcken, Bauchfell etc.
  • Aufsuchen von Tumoren oder Ableger (Metastasen) von bösartigen Tumoren
  • Beurteilung der Grösse und Sitz von Myomen an der Gebärmutter

Operativ werden folgende gynäkologische Operationen mittels Bauchspiegelung durchgeführt:

  • Entfernung von Tumoren oder Cysten der Eierstöcke oder Eileiter
  • Lösen von Verwachsungen
  • Eröffnen von verschlossenen Eileitern und Bildung neuer Fimbrientrichter
  • Entfernung von Myomen
  • Entfernung und/oder Verdampfung (mittels CO2-Laser) von Endometrioseherden
  • Teilweise oder totale Gebärmutterentfernung
  • Entfernung von Eileitern oder Eierstöcken
  • Fixieren der Scheide bei Senkungsbeschwerden
  • Entfernen von Lymphknoten im Bauchraum
  • Blinddarmentfernung
     

Durchführung der Laparoskopie

Zur Durchführung einer Bauchspiegelung wird eine Allgemeinnarkose gemacht, da die Bauchmuskulatur ganz entspannt sein muss. Um möglichst gute Sicht in den Unterbauch zu erhalten, wird auch ein Blasenkatheter zur Ableitung des Urins eingelegt. Gelegentlich muss noch ein Führungsinstrument in die Gebärmutter eingeführt werden, damit der Uterus während der Operation zur Seite bewegt werden kann.

Auf technischer Seite braucht es einen Insuflator, um das Gas CO2 in den Bauchraum zu pumpen, eine Lichtquelle, eine Optik mit Kamera und einen Monitor.

Nach einer Stichinzision im Bauchnabel wird über eine spezielle Nadel (Verresnadel) der Bauchraum sondiert und anschliessend der Bauch zur anschliessenden Laparoskopie mit CO2 gefüllt. Nun wird eine erster Arbeitskanal, ein sogenannter Trokar, in den Bauch eingelegt und anschliessend die Kamera.

Je nach Operationen werden 2-4 weitere kleine Arbeitskanäle unter Sicht in den Bauch eingeführt. Nach einer eingehenden Inspektion des Bauchraumes wird die eigentliche Operation begonnen. Zu diesem Zweck wird die Patientin in Kopftieflage gebracht, damit die Gedärme Richtung Oberbauch rutschen und so die Sicht auf Gebärmutter und Eierstöcke freigelegt wird.

Am Ende der Bauchspiegelung wird die Luft abgelassen die Trokare entfernt und die Einstiche im Bauch verschlossen.
 

Risiken der Bauchspiegelung

Wie alle Operationen hat auch die Laparoskopie ihre Risiken. Neben der Gefahr von Blutungen und Infektionen sind vor allem die Verletzungen anderer Organe wie der Darm, die Blase oder die Harnleiter zu nennen. Die Risiken hängen stark von der durchzuführenden Operation bei der Bauchspiegelung ab. Insgesamt sind sie aber als selten anzusehen.

Nach der Bauchspiegelung kann es zu Schmerzen im Bauchraum und Schulter kommen. Diese Schmerzen rühren meist von zurückgebliebener Luft, welche sich unterhalb des Zwerchfells ansammelt und den Nerv reizt. Sie sind harmlos und gehen nach 24 bis 48 Stunden weg. Auch das Ingang kommen der Darmtätigkeit kann verzögert und damit unangenehm sein. Hierzu werden dann frühzeitig Abführmittel verabreicht.
 

Spitalbedürftigkeit bei der Laparoskopie

Nach einfacheren Bauchspiegelungen kann das Spital meist am nächsten Tag wieder verlassen werden. Rein diagnostische Laparoskopien können auch mal ambulant durchgeführt werden. Nach grösseren Eingriffen werden auch mal 2-3 Tage Spital notwendig.
 

Was ist nach der Laparoskopie zu beachten?

Nach einer Bauchspiegelung gelten folgende generellen Regeln für 2 Wochen

  • Kein Baden, Duschen aber erlaubt
  • Keine schweren Lasten heben, maximal 5 kg
  • Kein Sport
  • Kein Geschlechtsverkehr

Je nach Operation bei der Bauchspiegelung können noch weitere Verhaltensregeln dazu kommen, über die sie vor und nach der Laparoskopie aufgeklärt werden.

Grundsätzlich kann gesagt werden, dass die Einschränkungen nach einer Bauchspiegelung ein Vielfaches geringer sind, als nach einer offenen Operation, welches einer der Hauptvorteile dieser Methode ist.


Das können wir für Sie tun

Seit über 20 Jahren führen wir routinemässig Laparoskopien durch. Die geringe Anzahl von Komplikationen, kombiniert mit den geringen Beschwerden nach der Bauchspiegelung und der hohen Effizienz hat die Laparoskopie zur Standartoperation werden lassen. Sei es zur Abklärung von krankhaften Zuständen oder zur Behebung von Störungen, so beraten wir sie gerne und führen sofern notwendig, zweckmässig und zielführend, die Bauchspiegelung in einer unserer Partnerkliniken (Hirslanden, Im Park, Pyramide am See) durch.


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