Endometriose-Kompetenz-Zentrum

Endometriose ist eine Erkrankung der Frau, die leider viel zu oft viel zu spät diagnostiziert wird. Bereits kurz nach Beginn der ersten Menstruation kann sich Endometriose bilden und erst in der Menopause verschwindet sie meist wieder. Häufig tritt sie aber zwischen dem 20. Und 30. Lebensjahr auf. Sie ist häufiger als man denkt (ca. 8-10% aller Frauen), sie ist gutartig, kann aber sehr schmerzhaft sein.

Da eine Endometriose oft ein Grund für unerfüllten Kinderwunsch (Sterilität) ist (20-50%), wird sie häufig erst bei der Kinderwunschabklärung diagnostiziert.

Definition Endometriose

Es handelt sich bei der Endometriose um eine Störung, bei der Gewebe, welches normalerweise in der Gebärmutter mit dem normalen Zyklus gebildet wird und mit der Menstruation über die Vagina ausgeschieden wird, ausserhalb der Gebärmutter anhaftet und wächst.
 

Wo findet man Endometriose

Endometriose kann sich im gesamten Bauchraum, auf den Eierstöcken, den Eileiter, dem Darm, den Haltebändern der Gebärmutter, der Blase, der Beckenwand und sogar bis in die Lungen ansiedeln und zu Verwachsungen oder sogenannten Schokkolade-Zysten bilden. 

In seltenen Fällen wächst sie in das Gewebe hinein, man spricht von tiefer Endometriose, und kann neben Schmerzen zu Einengung der Harnleiter oder Druckschäden auf Nerven führen. Endometriose kann sich auch in der Gebärmutterwand bilden. Dann spricht man von Adenomyose. Wenn sich ein Knoten aus Endometriose in der Gebärmutter bildet, spricht man von einem Adenomyom.
 

Beschwerden und Symptome der Endometriose

  • Bauch- und Rückenschmerzen, die oft auch in die Beine und die Vagina ausstrahlen, vor und während der Menstruation.
  • Nachlassen der Beschwerden mit Eintreten oder direkt nach der Menstruation.
  • Starke, schmerzhafte und teilweise unregelmässige Monatsblutungen, insbesondere bei der Adenomyose.
  • Ungewollte Kinderlosigkeit.
  • Schmerzen beim und/oder nach dem Geschlechtsverkehr
  • Schmerzen bei gynäkologischen Untersuchungen
  • Schmerzen beim Stuhlgang oder Wasserlösen

Diagnosemöglichkeit der Endometriose

Als erster Schritt bei der Diagnosefindung der Endometriose steht die Anamnese. Die typischen Beschwerden wie oben beschrieben sind meist der Schlüssel zur richtigen Diagnosestellung. Die gynäkologische Untersuchung mit insbesondere Abtasten des kleinen Beckens und dem vaginalen Ultraschall sind die nächsten Diagnoseschritte. Feine, kleine Endometrioseherde im Bauch können aber auch so noch häufig verborgen bleiben. Gut zu diagnostizieren sind die typischen Endometriose-Zysten auf den Eierstöcken, den sogenannten Schokkoladezysten.

Eine Ultraschall-Untersuchung der Nieren gehört ebenfalls zu den Grundabklärungen der Endometriose um eine Stauung der Niere, hervorgebracht durch eine Verengung des Harnleiters wegen einer Endometriose, zu diagnostizieren. Bei Beschwerden des Stuhlgangs eventuell sogar mit Blutabgang während der Menstruation erfordern auch mal eine Darmspiegelung. Eine weitere Möglichkeit der Diagnosestellung bietet das MRI (Magnetresonanz) des Bauches, welche insbesondere bei tiefer Endometriose zur Frage der Ausdehnung hilfreich sein kann.

Nach Ausschöpfung der klinischen Diagnosemöglichkeiten und je nach Beschwerden oder Problematik (insbesondere bei ungewollter Kinderlosigkeit, Sterilität) bietet die Bauchspiegelung die Möglichkeit, Endometriose nicht nur zu sehen, sondern auch, sie zu entfernen bzw. zu zerstören (siehe unten).

Fortgeschrittene Endometriose (Stadium III) mit typischer Schokoladencyste am linken Eierstock. Dabei handelt es sich um eingedicktes Menstruationsblut. Die Cyste wird eröffnet, gespült...

...und, je nach Situation, ganz entfernt oder rundum mit dem Laserstrahl behandelt. Das gesunde Eierstockgewebe erholt sich schnell; die oben gezeigte Patientin wurde innerhalb von sechs Wochen auf natürlichem Weg schwanger!

Behandlungsmöglichkeiten Endometriose

Bei leichten Beschwerden kann ein Versuch mit alternativen Therapiemethoden sinnvoll sein (Akupunktur, pflanzliche Präparate, Ernährungsumstellung, Sport, …).

Falls dies nicht ausreicht, kommen konventionelle Schmerzmittel (NSAR, wie zum Beispiel Ibuprofen oder Ponstan) und hormonelle Präparate (Anti-Baby-Pille/Gestagene) zum Einsatz. Mit dem Gestagen Dienogest steht uns ein kassenpflichtiges Medikament gegen die Endometriiose zur Verfügung, welches mit kleinem Nebenwirkungsspektrum häufig eine deutliche Symptomlinderung bringt. Alle Hormonpräparate können aber nicht eingesetzt werden gegen die Symptome der Endometriose bei gleichzeitig positivem Kinderwunsch. 

Neben den oben beschriebenen konservativen Therapien der Endometriose stehen operative Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Hier sei insbesondere die Bauchspiegelung (Laparoskopie, „Schlüsselloch-Chirurgie“) erwähn. 

Zur Bauchspiegelung braucht es eine Allgemeinnarkose. Danach wird der Bauch mit Gas (CO2) gefüllt. Anschliessend werden verschiedene Arbeitskanäle in den Bauch gelegt. Durch den eine wird sodann die Kamera geführt, die anderen dienen zur Einlage von Instrumenten, mit denen im Bauch operiert werden kann. Eine elegante Methode, die Endometriose (insbesondere die oberflächliche) zu zerstören ist das Verdampfen der Endometriose mit dem CO2-Laser. Während solch einer Operation kann auch die Durchgängigkeit der Eileter geprüft werden. Dies macht insofern Sinn, als dass durchgängige Eileiter eine Voraussetzung ist für das spontane schwanger werden und weil die Endometriose nicht selten auch die Eileter betrifft und diese einengen oder gar ganz verschliessen kann. 

Endometriose – alternative Behandlungsmöglichkeiten

Die Wirksamkeit und Einsatzmöglichkeiten der verschiedenen konventionellen medizinischen Behandlungen ist bei manchen Patientinnen aufgrund der damit verbundenen Nebenwirkungen begrenzt oder nur zeitweise gegeben. Betroffene suchen auch oft nach therapiebegleitenden Möglichkeiten, um ihre Lebensqualität zu verbessern. Deshalb bieten wir Ihnen auch komplementäre therapeutische Strategien an:
 

Akupunktur

In unserem Team besitzt Fr. Dr. med. Marion Stirner den Fähigkeitsausweis TCM-Akupunktur und kann deshalb versuchen, Ihnen alternativ oder zusätzlich zu den medikamentösen oder operativen Therapieansätzen zu helfen. Hierfür werden veschiedene Punkte am Ohr und am Körper mit Akupunkturnadeln behandelt. Normalerweise plant man 6-10 Sitzungen im Abstand von ca. 1 Woche, welche jeweils ca. 30 Minuten dauern. Diese Behandlungen werden vollumfänglich von der Krankenkasse gedeckt.
 

Mikronährstoffe und phytotherapeutische Ansätze

Neue wissenschaftliche Ergebnisse zeigen, dass auch Ernährungsanpassungen, Supplementierung mit Mikronährstoffen und Phytotherapie eine vielversprechende alternative und ergänzende Strategie sein können: Eine Nahrungsergänzung mit und Omega-3-Fettsäuren zeigt dosisabhängig eine entzündungshemmende Wirkung. Ebenso hilft es, die Zufuhr von Arachidonsäure (v.a. in tierischen Produkten) zu reduzieren. Eine Erhöhung des Vitamin-D-Spiegels hat ebenso postitiven Einfluss auf die Endometrioseschmerzen.
 

Phytotherapie (Pflanzenstoffe)

Klassische traditionelle Heilpflanzen wie Frauenmantel, Schafgarbe und Mönchspfeffer sowie Curcumin können die Beschwerden der Endometriose ebenso lindern.

All diese Ansätze haben zum Ziel, die Lebensqualität zu steigern. Die Möglichkeit, als Betroffene selbst aktiv zu werden hilft auch mit, die psychische Belastung dieser Diagnose besser tragen zu können.

 

Warum ein Endometriose-Kompetenz-Zentrum?

Die Endometriose ist eine Krankheit mit vielen Gesichtern und sollte deshalb von verschiedenen Fachgebieten angegangen werden. In unserem Fall arbeiten mehrere Fachspezialisten mit uns zusammen, um der Patientin eine möglichst umfassende Therapie zu gewährleisten. Seit über 2 Jahrzehnten arbeiten wir intensiv auf dem Gebiet der Endometriose. Die Kooperation mit den Kollegen der anderen Fachgebiete hat sich dabei über Jahre gefestigt und bewährt. 

Dies sind unter anderem: 

  • Prof. Dr. med. Claudio Redaelli (Viscerale Chirurgie, Klinik Hirslanden)
  • PD Dr. med. Michael A. Patak (Radiologie Klinik Hirslanden)
  • Dr. med. Martin Baumgartner (Urologie, Zürich)
  • Prof. Dr. med. Bernhard Sauter (Gastroenterologie Klinik Hirslanden)

Das können wir für Sie tun

Falls Sie den Verdacht haben, selbst an Endometriose zu leiden oder falls Sie sich unsicher sind, wenden Sie sich gerne an uns. Von der Verdachtsdiagnose bis hin zur gesicherten Diagnose sowie der konservativen (medikamentösen, alternativen) oder der operativen Behandlung der Endometriose sind Sie bei uns richtig.


Kontakt

GYNÉ LANG

Kohlrainstrasse 10
8700 Küsnacht (Zürich)

Tel. +41 44 912 25 25
praxis@gynelang.ch
 

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